...angesichts der derzeitigen, angespannten Situation auf dem Energiemarkt natürlich erst recht.

Das gilt für Eigenheimbesitzer natürlich ganz besonders, aber auch Reisemobilisten legen zunehmend Wert auf eine -möglichst weitgehende- Unabhängigkeit von der externen Stromversorgung

Der Begriff "Solar" allerdings, ist sehr weit umspannend, hierunter fällt praktisch alles, was irgendwie mit einer Energieumwandlung durch Sonnenenergie zu tun hat.

Hier möchte ich mich natürlich nur mit der Umwandlung in elektrische Energie, der Photovoltaik beschäftigen; denn nur die ist für uns hier interessant.

"Unter Photovoltaik bzw. Fotovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Lichtenergie, meist aus Sonnenlicht, in elektrische Energie mittels Solarzellen" (Das sagt Wikipedia zu diesem Thema, und natürlich auch noch viel mehr...)

Ich möchte hier jedoch nicht allzu ausschweifend werden, sondern mich auf das wesentliche beschränken.

Zu allererst stelle ich hier einmal die Frage: Braucht man eigentlich eine "Solaranlage" auf dem Reisemobil oder Boot, bzw. ist es sinnvoll, in eine solche Anlage zu investieren? Diese Fragen lassen sich ganz sicher nicht pauschal beantworten, sondern hängen zum Einen vom Reiseverhalten, zum Anderen von den Ansprüchen des Einzelnen ab:

  • Bin ich nur im Sommer innerhalb Nord- oder Westeuropas unterwegs und stehe ich hauptsächlich auf Stell- oder Campingplätzen, wo ich immer einen Stromanschluß verfügbar habe?
    In einem solchen Fall kann man durchaus auf eine PV-Anlage verzichten, bzw. eine kleine mobile Anlage mitführen, die einem die Batteriekapazität ein klein wenig streckt, falls es doch einmal keinen Stromanschluss gibt.
  • Bin ich nur im Sommer innerhalb Nordeuropas unterwegs und möchte ich überwiegend unabhängig von externer Stromversorgung sein?
    Dann komme ich um eine ausreichend dimensionierte Anlage nicht herum. In diesem Fall rechnet man eigentlich immer grob das doppelte der benötigten Leistung (Wh) in Wp. Wer seine Leistung nicht kennt, sollte gern 200Wp installieren, um auf der sicheren Seite zu sein!
  • Will ich, auch im Winter, überwiegend in Südeuropa unterwegs sein und nicht zwingend einen externen Stromanschluss benötigen.
    Auch hier liegt man mit dem doppelten der benötigten Leistung eigentlich recht gut auf der sicheren Seite.
  • Betreibe ich ggf. auch mal eine Klimaanlage und möchte ich dies wenigstens eine Zeit lang können, wenn mal kein externer Stromanschluß vorhanden ist?
    Damit sind wir schon beim "Mehr ist immer besser"

    Der Betrieb einer Klimaanlage über einen Wechselrichter saugt unter Umständen durchaus mal 40 A aus dem Akku. Wer das mit einer Solaranlage weitgehend abdecken möchte, muss sich schon darüber im Klaren sein, dass dies mindestens 600Wp Solarleistung erfordert, die aber auch nur als maximal mögliche Leistung zur Verfügung stehen.
    600 Wp bedeutet, dass der Akku in Spitzenzeiten mit über 40A nachgeladen wird. Das ist dauerhaft mit einem Standard-Bleiakku (oder Silber-Calcium-Akku) nicht zu realisieren. Zumindest die Lebensdauer der Akkus würde dann schon arg beschnitten. Wer gern größere Stromentnahmen realisieren möchte, sollte wirklich ernsthaft darüber nachdenken, einen ausreichend großen Akku vorzusehen, der diese Ladeströme gut verträgt. Wer sicher sein will, dass die Stromversorgung in dieser Größenordnung zumindest bei klarem Wetter gewährleistet ist, sollte sich für einen ausreichend großen LiFePO4 -Akku entscheiden.

Unter dem Strich muss man also schon bereit sein, seine Stromrechnung für die nächsten 20 Jahre komplett im Voraus zu bezahlen, wenn man wirklich (fast) komplett unabhängig sein möchte. "Fast" deshalb, weil es auch dann natürlich keine Stromgarantie gibt; denn wenn die Sonne nicht scheint...

Darüberhinaus bieten längst nicht alle Reisemobile oder Boote ausreichend Fläche, um solche Größenordnungen realisieren zu können.

Mittlerweile haben wir das Reisemobil gewechselt, und eine der ersten Maßnahmen war, das Dach mit Solar "zuzupflastern". Da wir auf eine Satellitenanlage gern verzichten können, konnte ich durch wohlgeplante Anordnung und Auswahl der richtigen Module knapp 1.000 Wp realisieren, die recht gut zu dem 600 Ah-LiFeYPO4-Akku passen

Aber auch diese üppige Anlage bewahrt uns -da wir viele Verbraucher von Gas auf Elektrik umgestellt haben- nicht davor, in der dunkleren Jahreszeit hin und wieder auf eine externe Stromversorgung zurückzugreifen.

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